Dienstag, 4. Dezember 2012

Untot - Lauf, solange du noch kannst [Rezension]

Untot
Lauf, solange du noch kannst

von Kirsty McKay

Originaltitel: Undead
Deutscher Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 386
Preis als Hardcover: -/- [DA] | 14,99 € [EA]
Preis als Taschenbuch: 14,95 € [DA] | 7-12 € [EA]
Preis als Kindle Edition: 10,99 € [DA] | -/- [EA]
Leseprobe: Untot - Lauf, solange du noch kannst
DA = Deutsche Ausgabe, EA = Englische Ausgabe



Über die Autorin

Kirsty McKay war Schauspielerin bevor sie begann dramatische Texte zu verfassen und für kommerzielle Theater in Großbritannien und Nordamerika zu schreiben. Erst seit wenigen Jahren widmet sie sich der Kinder- und Jugendliteratur. 2008 gewann sie den Schreibwettbewerb des SCBWI (Society of Children's Book Writers and Illustrators) für Debütautoren. Kirsty wurde im Nordosten Englands geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in den USA und ist Vollzeit-Autorin.

Beschreibung

Auf keinen Fall wird sie aus diesem Bus aussteigen. Bobby hasst ihre neuen Mitschüler und der Skiausflug war die totale Vollkatastrophe. Da wartet sie lieber mit Bad Boy Smitty, bis die anderen aus dem Café zurückkommen. Aber die anderen kommen nicht. Die anderen sind tot - Alice hat es genau gesehen und dreht vollkommen durch. Schöne Scheiße! Sie müssen hier weg und zwar schnell. Denn plötzlich kommen die Toten auf sie zu und sie sehen verdammt hungrig aus. Doch draußen ist es einsam und dunkel, der Schneesturm tobt und die Handys funktionieren auch nicht. Und eigentlich weiß man aus jedem guten Horrorfilm, dass man sich niemals in so eine Situation begeben darf ...

Rezension

Untot ist so ein Buch, das man einfach liest und mit einem neutralen Gefühl in der Magengegend abschließt. Es war schlicht nichts besonderes.
Nachdem ich von der Leseprobe doch etwas enttäuscht war, muss ich sagen, dass sich dieses Tief dann doch nicht ganz bestätigt hat. Durchschnittlich trifft es wohl ziemlich genau.

Die Geschichte ist absolut durchschnittlich und nichts neues: Zombies voraus!
Auch die ganze Inszenierung bringt keine kreativen Neuerungen seitens der Autorin. Wer schon mehrere Zombieromane dieser Art gelesen hat, wird das Gefühl nicht los, das Buch schon zu kennen. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel vom Hintergrund verraten, nur so viel, dass auch die Auflösung absolut stereotypisch für Zombieromane ist.

Das einzige, was mich wirklich enttäuscht hat, waren die Charaktere. So etwas oberflächlich dämliches habe ich wirklich selten gelesen. Die Gruppe besteht eigentlich nur aus vier 0815-Stereotypen, auf die Autoren scheinbar immer zurückgreifen, wenn sie schlicht und ergreifend keine Ideen für eigene Charaktere haben. Zum einen haben wir den Klassenmacho mit dem total dämlichen Namen „Smitty“ (Im Ernst, was haben die Eltern geraucht?), der ständig draufgängerische Sprüche bringt. Zum zweiten haben wir den Klassengeek namens Pete, der alles für eine riesige Verschwörungstheorie hält. Dann haben wir noch die Krönung: Die Klassenzicke namens Alice, die ihrem Typ alle Ehre macht. Ich habe noch nie so eine dumme, flache Ziege von Charakter gesehen. Sie bringt ständig total doofe Sprüche wie: „Oh! Meine zombiefizierte Ex-Freundin trägt noch meine Designerhandtasche!“ oder „Da steige ich aber nicht runter! Das ist alles versifft!“. Einfach in jedem Kapitel muss sie ihren dämlichen Senf dazu geben, was einfach vollkommen unglaubwürdig ist. Es gibt eine Szene, wo Alice hinfällt, sich den Kopf aufschlägt und daraufhin bewusstlos wird. Anschließend wird sie von Smitty und Bobby kilometerweit zu einer scheinbar verlassenen Burg getragen und dabei (natürlich) von Zombiehorden verfolgt. Dort angekommen hat die Klassenzicke nichts anderes zu sagen als: „Uh, ich musstet mich ausgerechnet in die einzige Villa bringen, die kein Telefon hat!“. Total unnötige Sprüche. Im Ernst, solche Sprüche bringt doch niemand?! Das ist einfach nur nervtötend. Alice trägt absolut NULL Prozent zum Plot bei und ist scheinbar nur da, um sich zu beschweren und die anderen Charaktere dumm anzumachen. Zu guter Letzt haben wir noch Bobby: Die Protagonistin, die soooo witzig sein will. Sie hat absolut nichts einzigartiges, oder gar tiefgründiges an sich. Tragische Vergangenheit? Dabei! Ist eine Außenseiterin? Dabei! Macht möchtegern-sarkastische Bemerkungen? Dabei! Das ist bei weiten nicht die Erfolgsformel für gute Protagonisten. Einfach nur langweilig und stereotypisch! Wo bleibt die Kreativität?

Emotional ist das Buch ungefähr so spannend wie die allabendliche Tagesschau … Vorhersehbar, einseitig und (siehe oben) einfach nur stereotypisch. Ein bisschen mehr Einfallsreichtum hätte dem Buch mehr als gut getan. Ich habe mich jetzt nicht abgrundtief gelangweilt, aber richtig gespannt war ich auch nicht.

Zum Schreibstil kann ich nicht viel sagen, da er mir nicht positiv ins Auge gesprungen ist. Er ist wie der Rest des Buches auch: eintönig, aber irgendwie okay …
Mir persönlich war es zu detailarm geschrieben, sodass ich mir kein wirkliches Bild von den Charakteren oder der Umgebung machen konnte.

Das Buch ist definitiv kein Highlight. Es ist nicht schlecht, punktet aber mit Null Individualität oder gar Kreativität. Wer bereits einige Zombieromane gelesen hat, dürfte hier klar ein Deja-Vu erleben. Wer jedoch noch nie ein Buch über Zombies in der Hand gehabt habt, der könnte vielleicht Gefallen daran finden. Ich jedenfalls konnte dem Buch so gar nichts abgewinnen. „Untot – Lauf, solange du noch kannst“ ist in allen Aspekten purer Durchschnitt und schafft es, in Punkto Charakteren mich sogar restlos zu enttäuschen. Für mich leider keine Kaufempfehlung!

Wertung
Story: 2,5/5
Charaktere: 1,5/5
Sprache/Schreibstil. 2,5/5
Emotional: 2,5/5
Endwertung: 2,25
Altersempfehlung: 14 Jahre


Vielen Dank an


 
und



für dieses Rezensionsexemplar!
 
♦ ♦ ♦ ♦ ♦

2 Kommentare:

Kendra hat gesagt…

huhu, da kann ich dir nur zustimmen, ich fand es auch nicht gerade ein Higlight, obwohl es auch seine guten Seite hatte :-)) Bei mir hat es auch nur 3 von 5 Punkten bekommen^^

Liebe Grüße Kendra

Lenchen hat gesagt…

@Kendra
Es ist aber heutzutage auch selten geworden, einen Zombieroman als wahres Highlight zu bezeichnen. So langsam ist die Luft aus dem Genre raus, denke ich ;) Schade :(
Untot ist eben eines dieser Bücher, die nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut sind. Die 3-Sterner eben xD