Sephira - Ritter der Zeit
Bruderschaft der Schatten
von Corina Bomann
Originaltitel: Die Bruderschaft der Schatten (Sephira - Ritter der Zeit #1)
Deutscher Titel: siehe Originaltitel
Verlag: Ueberreuter
Seitenzahl: 464
Preis als Hardcover: 17,95 € [DA] | -/- [EA]
Preis als Taschenbuch: -/- [DA] | -/- [EA]
Preis als Kindle Edition: 13,99 € [DA] | -/- [EA]
Leseprobe: Die Bruderschaft der Schatten
Über die Autorin
Die in Norddeutschland lebende Schriftstellerin wurde 1974 in Parchim geboren. Nachdem sie elf Jahre lang im medizinischen Bereich tätig war, hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und widmet sich nun ganz dem Schreiben. Am liebsten verfasst sie historische Romane für Jugendliche und Erwachsene.
Beschreibung
Laurina, die Tochter eines Wikingerfürsten, gerät als Schiffbrüchige im Mittelmeer in eine geheime Bruderschaft von Assassinen. Diese erkennen das Kampftalent der jungen Frau und wollen sie mithilfe eines magischen Rituals zu einer der ihren, einer Unsterblichen machen. Die Bruderschaft, die sich Sephira nennt, lehnt sich gegen den herrschenden Emir auf, denn die Männer wollen ihre Kräfte nutzen, um Gutes zu tun anstatt zu töten. Daher greifen sie in die historische Schlacht um Jerusalem ein - und Laurina ist mittendrin ...
Rezension
Die ganze Idee um eine unsterbliche Bruderschaft der Assassinen ist im Grunde genommen sehr interessant und konnte mich durchaus fesseln. Es kommen im Laufe der Geschichte zwar mehrere Fragen auf, die aber alle weitesgehend beantwortet werden. Ein paar Antworten bleiben natürlich aus, aber ich hoffe, dass diese im Folgeband beantwortet werden.
Besonders gut hat mit das historische Setting gefallen, dass gekonnt Realität und Fiktion miteinander verbindet. Vor allem die Geschichte rund um den Feldherren Saladin hatte mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach, hätte man hier aber ruhig noch etwas mehr davon einbauen können. Geschichtsunterricht ahoi!
Die Geschichte braucht allerdings etwas länger, bis sie gänzlich an Fahrt aufnimmt. Die erste Hälfte besteht im Grunde nur aus der Einführung in die Welt und den Charakteren. Aber ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Spannung ist da, aber nicht die Die-Welt-Geht-Unter-Spannung, sondern eher die Jetzt-Geht-Es-Endlich-Los-Spannung. Es fehlt einfach der ultimative Konflikt. Natürlich ist ein Konflikt zwischen Gut und Böse vorhanden, dem fehlt aber einfach das gewisse Etwas ... Allerings denke ich, dass dort Band 2 eingreifen wird. Dieser erste Band ist also wirklich mehr eine reine Einführung in die Geschichte rund um die unsterblichen Sephira und der Nordmannstochter Laurina.
Der Punkt, an dem ich doch etwas enttäuscht war, sind die Charaktere. Laurina ist zweifelsohne eine tolle Protagonistin und bringt dem Leser alle Infos rüber, ohne selbst dümmlich zu wirken. Sie frägt viel, ist neugierig und führt einen so in die Welt ein. Man lernt so eine Menge dazu :)
Allerdings ist Laurina mir persönlich etwas zu perfekt: Sie sieht umwerfend aus, kann beispiellos kämpfen und lernt Sprachen und Schriften innerhalb kürzester Zeit. Zudem meistert sie einfach jede Aufgabe, die man ihr in den Weg legt scheinbar mühelos. Hier hätte mir doch ein paar Ecken und Kanten gefehlt, um Laurina einfach ein bisschen greifbarer zu machen. Das ganze Buch über konnte ich einfach keine wirkliche Verbindung zu ihr schaffen.
Neben Laurina, die mich nicht ganz überzeugen konnte, gab es doch noch eine ganz große Enttäuschung: Gabriel. Er ist Laurinas Lehrmeister, Freund und bereits nach der ersten Begegnung der beiden wissen wir: da wird noch mehr daraus ...
Gabriel hat zwar einen guten Ansatz, kann diesen jedoch nicht ausbauen. Im Vergleich zu den wirklich toll ausgearbeiteten Nebencharakteren und der heroischen Laurina bleibt er immer blass, durchsichtig und fast nur ein Anhängsel, damit die Mädchen ihren gutaussehenden Love-Interest haben. Er gibt Laurina fast immer recht, ist immer freundlich zu ihr, klebt ihr immerzu an den Lippen und vergöttert sie später nahezu. Gabriel fehlt es einfach an Rückrat und Persönlichkeit. Wirklich schade eigentlich, denn Potenzial und eine interessante Vergangenheit hat er.
Allerdings waren es die Nebencharaktere, die mich wirklich überzeugen konnten. Jared und Sayd stechen hierbei am deutlichsten heraus. Sayd kommt anfangs zwar als undurchsichtig und zwielichtig rüber, allerdings beleuchtet die Geschichte nach und nach seine Vergangenheit und Motive und macht ihn für mich zur interessantesten Figur der Geschichte. Jared mit seinen heiligen Skarabäen war einfach nur einzigartig und gibt der Geschichte seine eigene Note. Sehr schön.
Neben Gabriel war die zweite große Enttäuschung: Malkuth. Schnell merkt man, dass hinter dem Anführer der unsterblichen Bruderschaft ein zwielichtiger Zeitgenosse steckt, den nur seine eigenen Wünsche interessieren. Malkuth war wirklich der Charakter der am wenigsten Persönlichkeit hat. Er ist einfach nur ein nervtötender Zeitgenosse, der nur immer schnell Ergebnisse sehen will und seine Bediensteten bedroht. Es war stellenweise einfach nur lächerlich, wie er sich aufgeführt hat. Vor allem am Ende musste ich unfreiwillig über ihn lachen. Vor allem ist es mir aber unverständlich, wie man einem "Anführer" wie ihm überhaupt die Treue halten kann. Malkuth macht absolut nichts, um sich einen Funken Respekt zu verdienen. Er ist zwar der Anführer, keiner weiß aber genau warum man ihm überhaupt dient. Der Emir Malkuth ist einfach nur unglaubwürdig, nervig und vollkommen platt. Sehr schade.
Was mich am Buch aber wirklich begeistern konnte, war der wunderschöne Schreibstil. Er ist fließend, treffend und findet einfach die passenden Worte. Die Seiten fliegen einfach nur so dahin, ohne das man es merkt. Vor allem werden nur die Dinge erklärt, die den Leser auch wirklich interessieren. Es passt einfach alles zusammen.
Wie Eingangs schon erwähnt, war die Geschichte zwar spannend und durchaus fesselnd, jedoch hat sie mich jetzt nicht mit offenem Mund lesen lassen. Die Autorin weiß, wie man Spannung aufbaut und die Aha-Momente richtig einbaut, um den Leser zu überraschen. Was jedoch wirklich fehlt, ist die ultimative Story. Die Geschichte um die unsterbliche Bruderschaft ist zwar interessant, fehlt es jedoch an wirklicher Kreativität und Individualität.
Die Bruderschaft der Schatten ist ein wunderbares Fantasybuch mit historischem Hintergrund. Die Charaktere sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet worden, auch wenn manchen einfach das gewisste Etwas fehlt. Wer leicht zugängliche Fantasy mag und es nicht zu Komplex möchte, ist mit diesem Band gut bedient. Wer jedoch wirklich Wert auf historische Tiefe, dreidimensionale Charaktere und eine einzigartige Geschichte legt, könnte hier doch leicht enttäuscht werden. Dennoch eine Empfehlung von mir :)
Wertung
Story: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 5/5
Emotional: 3/5
Endwertung: 3,625
Altersempfehlung: 13 Jahre
♦ ♦ ♦ ♦ ♦
Bruderschaft der Schatten
von Corina Bomann
Originaltitel: Die Bruderschaft der Schatten (Sephira - Ritter der Zeit #1)
Deutscher Titel: siehe Originaltitel
Verlag: Ueberreuter
Seitenzahl: 464
Preis als Hardcover: 17,95 € [DA] | -/- [EA]
Preis als Taschenbuch: -/- [DA] | -/- [EA]
Preis als Kindle Edition: 13,99 € [DA] | -/- [EA]
Leseprobe: Die Bruderschaft der Schatten
Über die Autorin
Die in Norddeutschland lebende Schriftstellerin wurde 1974 in Parchim geboren. Nachdem sie elf Jahre lang im medizinischen Bereich tätig war, hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und widmet sich nun ganz dem Schreiben. Am liebsten verfasst sie historische Romane für Jugendliche und Erwachsene.
Beschreibung
Laurina, die Tochter eines Wikingerfürsten, gerät als Schiffbrüchige im Mittelmeer in eine geheime Bruderschaft von Assassinen. Diese erkennen das Kampftalent der jungen Frau und wollen sie mithilfe eines magischen Rituals zu einer der ihren, einer Unsterblichen machen. Die Bruderschaft, die sich Sephira nennt, lehnt sich gegen den herrschenden Emir auf, denn die Männer wollen ihre Kräfte nutzen, um Gutes zu tun anstatt zu töten. Daher greifen sie in die historische Schlacht um Jerusalem ein - und Laurina ist mittendrin ...
Rezension
Die ganze Idee um eine unsterbliche Bruderschaft der Assassinen ist im Grunde genommen sehr interessant und konnte mich durchaus fesseln. Es kommen im Laufe der Geschichte zwar mehrere Fragen auf, die aber alle weitesgehend beantwortet werden. Ein paar Antworten bleiben natürlich aus, aber ich hoffe, dass diese im Folgeband beantwortet werden.
Besonders gut hat mit das historische Setting gefallen, dass gekonnt Realität und Fiktion miteinander verbindet. Vor allem die Geschichte rund um den Feldherren Saladin hatte mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach, hätte man hier aber ruhig noch etwas mehr davon einbauen können. Geschichtsunterricht ahoi!
Die Geschichte braucht allerdings etwas länger, bis sie gänzlich an Fahrt aufnimmt. Die erste Hälfte besteht im Grunde nur aus der Einführung in die Welt und den Charakteren. Aber ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Spannung ist da, aber nicht die Die-Welt-Geht-Unter-Spannung, sondern eher die Jetzt-Geht-Es-Endlich-Los-Spannung. Es fehlt einfach der ultimative Konflikt. Natürlich ist ein Konflikt zwischen Gut und Böse vorhanden, dem fehlt aber einfach das gewisse Etwas ... Allerings denke ich, dass dort Band 2 eingreifen wird. Dieser erste Band ist also wirklich mehr eine reine Einführung in die Geschichte rund um die unsterblichen Sephira und der Nordmannstochter Laurina.
Der Punkt, an dem ich doch etwas enttäuscht war, sind die Charaktere. Laurina ist zweifelsohne eine tolle Protagonistin und bringt dem Leser alle Infos rüber, ohne selbst dümmlich zu wirken. Sie frägt viel, ist neugierig und führt einen so in die Welt ein. Man lernt so eine Menge dazu :)
Allerdings ist Laurina mir persönlich etwas zu perfekt: Sie sieht umwerfend aus, kann beispiellos kämpfen und lernt Sprachen und Schriften innerhalb kürzester Zeit. Zudem meistert sie einfach jede Aufgabe, die man ihr in den Weg legt scheinbar mühelos. Hier hätte mir doch ein paar Ecken und Kanten gefehlt, um Laurina einfach ein bisschen greifbarer zu machen. Das ganze Buch über konnte ich einfach keine wirkliche Verbindung zu ihr schaffen.
Neben Laurina, die mich nicht ganz überzeugen konnte, gab es doch noch eine ganz große Enttäuschung: Gabriel. Er ist Laurinas Lehrmeister, Freund und bereits nach der ersten Begegnung der beiden wissen wir: da wird noch mehr daraus ...
Gabriel hat zwar einen guten Ansatz, kann diesen jedoch nicht ausbauen. Im Vergleich zu den wirklich toll ausgearbeiteten Nebencharakteren und der heroischen Laurina bleibt er immer blass, durchsichtig und fast nur ein Anhängsel, damit die Mädchen ihren gutaussehenden Love-Interest haben. Er gibt Laurina fast immer recht, ist immer freundlich zu ihr, klebt ihr immerzu an den Lippen und vergöttert sie später nahezu. Gabriel fehlt es einfach an Rückrat und Persönlichkeit. Wirklich schade eigentlich, denn Potenzial und eine interessante Vergangenheit hat er.
Allerdings waren es die Nebencharaktere, die mich wirklich überzeugen konnten. Jared und Sayd stechen hierbei am deutlichsten heraus. Sayd kommt anfangs zwar als undurchsichtig und zwielichtig rüber, allerdings beleuchtet die Geschichte nach und nach seine Vergangenheit und Motive und macht ihn für mich zur interessantesten Figur der Geschichte. Jared mit seinen heiligen Skarabäen war einfach nur einzigartig und gibt der Geschichte seine eigene Note. Sehr schön.
Neben Gabriel war die zweite große Enttäuschung: Malkuth. Schnell merkt man, dass hinter dem Anführer der unsterblichen Bruderschaft ein zwielichtiger Zeitgenosse steckt, den nur seine eigenen Wünsche interessieren. Malkuth war wirklich der Charakter der am wenigsten Persönlichkeit hat. Er ist einfach nur ein nervtötender Zeitgenosse, der nur immer schnell Ergebnisse sehen will und seine Bediensteten bedroht. Es war stellenweise einfach nur lächerlich, wie er sich aufgeführt hat. Vor allem am Ende musste ich unfreiwillig über ihn lachen. Vor allem ist es mir aber unverständlich, wie man einem "Anführer" wie ihm überhaupt die Treue halten kann. Malkuth macht absolut nichts, um sich einen Funken Respekt zu verdienen. Er ist zwar der Anführer, keiner weiß aber genau warum man ihm überhaupt dient. Der Emir Malkuth ist einfach nur unglaubwürdig, nervig und vollkommen platt. Sehr schade.
Was mich am Buch aber wirklich begeistern konnte, war der wunderschöne Schreibstil. Er ist fließend, treffend und findet einfach die passenden Worte. Die Seiten fliegen einfach nur so dahin, ohne das man es merkt. Vor allem werden nur die Dinge erklärt, die den Leser auch wirklich interessieren. Es passt einfach alles zusammen.
Wie Eingangs schon erwähnt, war die Geschichte zwar spannend und durchaus fesselnd, jedoch hat sie mich jetzt nicht mit offenem Mund lesen lassen. Die Autorin weiß, wie man Spannung aufbaut und die Aha-Momente richtig einbaut, um den Leser zu überraschen. Was jedoch wirklich fehlt, ist die ultimative Story. Die Geschichte um die unsterbliche Bruderschaft ist zwar interessant, fehlt es jedoch an wirklicher Kreativität und Individualität.
Die Bruderschaft der Schatten ist ein wunderbares Fantasybuch mit historischem Hintergrund. Die Charaktere sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet worden, auch wenn manchen einfach das gewisste Etwas fehlt. Wer leicht zugängliche Fantasy mag und es nicht zu Komplex möchte, ist mit diesem Band gut bedient. Wer jedoch wirklich Wert auf historische Tiefe, dreidimensionale Charaktere und eine einzigartige Geschichte legt, könnte hier doch leicht enttäuscht werden. Dennoch eine Empfehlung von mir :)
Wertung
Story: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 5/5
Emotional: 3/5
Endwertung: 3,625
Altersempfehlung: 13 Jahre
♦ ♦ ♦ ♦ ♦
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen